Die Schlüsselblume

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Primula veris

Fastenblume, Gichtblume, Eierkuchen, Frauenschlüssel, Batengelein, Wiesenschlüsselblume, Wiesenprimel, Himmelsschlüssel

 


Die Schlüsselblume steht unter NATURSCHUTZ.
echte schluesselblume, blattrosette

Echte Schlüsselblume, Blattrosette

Allgemein

Die echte Schlüsselblume ist mehrjährig und winterhart. Sie zieht sich wenn es kälter wird in die Erde zurück und wartet geduldig bis zum nächsten Frühjahr. Ungefähr Ende Februar, spätestens im März bildet sie die Blattrosette aus. Dann, im April, klettert die Blütendolde in die Höhe. Am Ende öffnet sie sich in mehreren Blüten und lockt mit ihrem satten Gelb und den innen angesetzten orangeroten Schlundflecken sowie einem himmlischen Duft die Insekten bis in den Mai hinein.

Die Schlüsselblume mag es eher trocken und in kalkhaltigem Boden. Man findet sie in trockenen Mischwäldern, an Waldrändern und Böschungen.

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Jedoch ist sie in freier Natur nur noch selten zu sehen, denn sie stirbt aus und steht daher unter strengem Naturschutz. Man darf sie daher weder pflücken noch ausgraben oder anders beschädigen.

Wenn man Samen sammeln möchte, sobald sie verblüht ist, ist jedem gut geraten ihr den größten Teil der Samen zu lassen. Denn der Wind trägt die Samen weiter und sorgt für ihre Vermehrung, womit jedem gedient wäre.
Am besten man setzt sich seine eigenen Schlüsselblumen in den Garten. Diese darf man ernten wie es einem beliebt.
Wer aber auf Insektenschutz acht gibt, der ist vorsichtig bei der Sache. Denn der Schlüsselblumen-Würfelfalter legt am liebsten seine Eier an der Blattunterseite der Schlüsselblumenarten ab.

Wirkung

In der Heilkunde wird die Schlüsselblume gegen Husten eingesetzt. Sie wirkt entkrampfend und löst den Schleim. Aufgrund dessen setzt man sie gerade bei älteren Menschen ein, wenn diese unter altersbedingtem Husten leiden (Altershusten). Das festsitzende Sekret löst sich auf und lässt sich einfacher abhusten, was den Kreislauf der älteren Herrschaften schont.

Neben den genannten Wirkungen ist die Schlüsselblume aber auch bei weiteren Erkältungserscheinungen heilsam. So lindert sie zum Beispiel die Reizungen in Hals und Rachen, beruhigt die Schleimhäute, nimmt die Entzündung und entspannt die Muskulatur. Mit einer Erkältung gehen oft Kopfschmerzen einher. Diese kann man ebenfalls mit der Schlüsselblume lindern, denn sie wirkt sich auf die gereizten Nerven aus und beruhigt diese, sodass man gut schlafen kann. Die schweißtreibende Eigenschaft kann auch bei Fieber hilfreich sein, trotzdem sollte man dies mit dem behandelnden Arzt im Voraus besprechen.

 

 

Verwendung

Vorsicht bei der Verwendung der Schlüsselblume. Es könnten allergische Reaktionen ausgelöst werden. Äußerlich bei Berührung der Pflanze in Form von Ausschlag und innerlich tritt es durch Erbrechen, Durchfall und Übelkeit in Erscheinung.

Bei Husten hat man oft schmerzhafte Verkrampfungen im Hals- und Rachenbereich. Die Schleimhäute sind gereizt und schmerzen, es kratzt und reizt, wodurch man umso mehr Husten muss. Der Schleim lässt sich nicht abhusten, er ist fest und zäh.
Da hilft ein Tee von der Schlüsselblume. Entweder besteht dieser allein aus ihr, oder man mischt ihre Bestandteile mit anderen geeigneten Kräutern, welche sie in ihrer Wirkung unterstützen. Der Tee lindert die Beschwerden. Er beruhigt die Schleimhäute, mindert dadurch den Hustenreiz, löst den Schleim und schafft dadurch Entspannung. Auch zu Tinktur kann man sie verarbeiten.

Leider ist die Echte Schlüsselblume als Heilkraut nicht mehr besonders gefragt. Das liegt vor allem daran, dass es Pflanzen gibt, die die hier beschriebenen Wirkungungsweisen noch besser und zuverlässiger erfüllen können. Dennoch nutzt man ihre Inhaltsstoffe heute noch in wenigstens kleinen Teilen, z. B. in Hustenbonbons, Fertigpräparaten und in der Homöopathie.

Zur Ernährung dienen die jungen Blätter als Salatbeigabe.

Mit den Blüten kann man Ostereier gelb färben. Dazu muss man diese mit kochendem Wasser übergießen und die Eier in den heißen Sud geben.

 

 

Das Wichtigste zusammengefasst:
Lateinischer Name: Primula veris
Andere Namen: Fastenblume, Gichtblume, Eierkuchen, Frauenschlüssel, Batengelein, Wiesenschlüsselblume, Wiesenprimel, Himmelsschlüssel
Blüte: April – Mai
Sammelzeit & -gut: Oktober die Wurzeln, April/Mai die Blüten
Ursprünglicher Standort: trockene Wiesen, Böschungen, trockene Mischwälder, Waldränder
Verwendung: Tee, Tinktur, Umschlag, Wickel
Giftig? nein
Inhaltsstoffe: Saponine, Phenolglykoside Primverosid und Primulaverosid, ätherisches Öl, Kieselsäure
Wirkung: entkrampfend, schleimlösend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, beruhigend, schweißtreibend, harntreibend