Die Eberraute

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Artemisia abrotanum

Cola-Strauch, Cola-Kraut, Kampferraute, Kampfereberraute, Zitroneneberraute, Eberreis, Stabwurz

 


Allgemein

Die Eberraute ist ein bis zu 1,50 m hoch wachsendes buschiges Gewächs, welches den Winter gut überstehen kann. Es ist immergrün, behält seine Blätter also auch im Winter. Bei zu starkem Frost kann die Eberraute aber dennoch oberirdisch absterben. Die Wurzeln in der Erde bleiben aber intakt und treiben im Frühjahr neu aus.

Sie verträgt die volle Sonne und braucht eher kargen, trockenen Boden.

Geernet werden ihre Blätter zwischen Mai und Oktober, dabei können deise sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden.

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eberraute kampfer

Kampfer-Eberraute

Die Eberraute wird durch gleich drei Pflanzen vertreten.

Jene mit den silbernen Blättern und den verholzten Stielen wird als Zitronen Eberraute, Artemisia abrotanum „Citrina“, bezeichnet, denn sie duftet und schmeckt nach dieser benennenden Zitrusfrucht.

Eine ähnlich erscheinende Mitart ist die Kampfereberraute. Sie duftet herb und schmeckt bitterer, als die Zitroneneberraute.

 

 

 

 

 

 

blätter eines colakrauts im gewächshaus

Cola-Kraut

 

Der Cola-Strauch, Artemisia abrotanum var. maritima, hingegen riecht durchdringend süß nach Coca-Cola und erscheint in einem satten Grün.

Die Ähnlichkeit der Blätter und des Geschmacks zum Wermut brachte der Pflanze die Bezeichnung des südlichen, mediterranen Wermut ein.

 

 

 

 

 

 

Verwendung

Die Eberraute ist bei der Verwendung in der Küche in Vergessenheit geraten.

Ihre Blätter sind schwer zu verwenden, durch diesen bitteren, herben Geschmack. Man kann sie gut zum Würzen von Fleisch nutzen, vor allem fettiges Fleisch (Gans, Lamm, Schwein, Ente) wird dank der Inhaltsstoffe der Eberraute verträglicher. Es wirkt in diesem Fall appetitanregend und verdauungsfördernd. Das Völlegfühl nach einer fettigen Mahlzeit kann durch sie gemindert werden.

Es sollte in jedem Fall ausprobiert werden, denn die Eberraute kann vielfältig genutzt werden, wenn man sich vor Experimenten nicht scheut. In Likören und Kräuterschnäpsen fand und findet sie ganz sicher Verwendung. Zum Beispiel als Aufgesetzter nach dem Essen.

 

Sirup vom Colakraut

4 Hand voll frisches Colakraut (keine Stängel)
2 Hand voll ganzes Kraut der Minze (jede ist geeignet, je nach Geschmack wählen)
1-2 große Bio Zitronen
5 Liter Wasser
5kg Zucker (für die Haltbarkeit und die Konsistenz)

Als erstes die Zitrone mit Schale in Scheiben schneiden. Anschließend die feinen Blätter des Colakrauts mit der Zitrone und der kleingemachten Minze abwechselnd in einen ausreichend großen Topf schichten.
Darauf das Wasser gießen und 3 Tage verschlossen und an einem kühlen Ort ruhen lassen (Kaltauszug).

Nach den 3 Tagen Warten filtert man die groben Pflanzenteile sorgfältig ab. Dies kann man mit einem Leintuch oder einem ganz feinen Sieb machen.
Die duftige Flüssigkeit aufkochen und unter rühren langsam den Zucker zugeben. (Wenn der Sirup dunkel werden soll gibt man wenige Tropfen des Zuckercouleur hinzu, sobald der Zucker aufgelöst ist.)
Ist der Zucker aufgelöst füllt man den heißen Sirup in sterilisierte Flaschen um und verschließt diese gut.
Im Keller ist der Sirup nun bis zu 6 Monate haltbar.

Auf ein Glas gibt man soviel Sirup bis der Boden bedeckt ist oder nach Geschmack und füllt es mit Wasser auf. Erfrischend lecker und trotz Zucker gesund.

 

Zur Abwehr von Insekten dient die Eberraute ebenfalls. In Kleiderschränken hält sie seit jeher die Motten fern. Ans Fenster gestellt oder verräuchert lässt es keine Stechmücken eindringen. Und im Garten praktisch angesiedelt vertreibt es Schädlinge wie die Weiße Fliege, sowie Zwiebel- und Karottenfliegen.

Volksglaube

In früheren Zeiten wurde in Gegenden des Schwarzwaldes die nach Zitrone duftende Eberraute am Körper getragen oder die Kleidung damit eingerieben, um während des sonntäglichen Kirchgangs nicht nach Stall zu riechen. Die Kirchenseife, Chilchesoope, diente außerdem gegen das Einschlafen während einer langen Predigt.

Mancherorts wurde die Eberraute als Weihrauchersatz genutzt, ähnlich dem Rosmarin.

Andererseits galt der betörende Duft dieser Pflanze als aphrodisierend und wurde daher Jungfernverderb genannt.

Wirkung

Aufgrund der vielen ätherischen Öle, die in der Eberraute enthalten sind, nutzte man es vielfältig gegen so manche Gebrechen. Es ist harn- und schweißtreibend, Magen- und Gallensaft anregend.

Das wichtigste zusammengefasst:
  • Lebensdauer: mehrjährig
  • Standort: sonnig bis halbschattig, normal wässern, eher trocken
  • Winterhart?: ja
  • Größe/Höhe: 50cm – 1,50 m
  • Blüte: gelb, Juli – September
  • Vermehrung: Samen und Stecklinge
  • Gesundheit: verdauungsfördernd, Magen- und Gallensaft anregend, harntreibend, appetitanregend, harn- und schweißtreibend
  • Essbar: ja

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