Der Eibisch

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Althaea officinalis

Samtapfel, Weiße Malve, Schleimwurzel, Ibisch, Heilwurz, Sammtpappel, Sumpfmalve


 

Allgemein

Der zweijährige Eibisch ist der Wilden Malve ganz ähnlich, die Farbe der Blüten unterscheidet sie voneinander. Die des Eibisch sind hellrosa bis rötlich weiß und seine Blätter unterscheiden sich außerdem von jenen der Malve darin, dass seine drei- bis fünflappig sind.

Der Eibisch wächst höher als die wilde Malve, welche maximal 1m erreicht und ist kräftiger im Wuchs mit nur einem Stängel.

Er mag salzhaltige feuchte Böden, steht gerne auf Wiesen und in unbebauten verwilderten Gebieten. Ursprünglich kommt er aus den Mittelmeergebieten.

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Wildwachsende Eibischpflanzen dürfen nicht gepflückt oder zerstört werden, denn er steht unter Naturschutz. Im eigenen Garten darf man ihn natürlich für den eigenen Bedarf anbauen und ernten.

Seinen lateinischen Namen hat er vom griechischen Wort „altho“, was sich mit heilen übersetzen lässt.

Die Insekten und besonders die Bienen nehmen den Eibisch gerne als Futterpflanze an.

 

Wirkung

Unsere Ahnen bauten die Pflanze in ihren Gärten an, da sie großen Nutzen brachte durch die schleimlösende Wirkung in Brust- und Lungenkrankheiten. Sie war hoch angesehen in Bauerngärten.

Auch Karl der Große soll den Eibisch in seinen Reichen angebaut haben um ihn nutzen zu können.

Anwendungen mit dem Eibisch wirken je nach Beschwerden schmerzstillend, beruhigend, reizmindernd und kühlend.

 

 

Verwendung

Wurzeln, Blätter und auch die Blüten können verwendet werden. Zu Tee und Absud innerlich und äußerlich angewandt oder zerquetscht als Umschlag.

Einen Tee aus Eibischbestandteilen macht man zum Beispiel bei Husten, Katarrh und Heiserkeit um das Abhusten des festsitzenden Schleims zu erleichtern und die gereizten Schleimhäute zu beruhigen. Bei dazugehörigen Halsschmerzen kann man es auch in Form von Absud als Gurgelwasser nach dem morgendlichen und abendlichen Zähneputzen benutzen. Außerdem hilft der Eibisch gegen Magen-Darm-Beschwerden.

Der Eibisch wird als Hustentee gerne mit Alant, Süßholz, Wollblumen und Huflattich in gleichen Teilen gemischt.

Als Umschlag verwendet hilft es gegen schmerzhafte Stiche mit starker Schwellung und Rötung. Es nimmt den Schmerz und die Hitze die davon ausgeht. Oder bei anderen leichten Entzündungen der Haut, wenn es zuvor mit dem Arzt besprochen wurde.

Gesammelt wird vom Eibisch im Frühling oder im späten Herbst die Wurzeln. Vor der Blüte sammelt man die Blätter und die Blüten selbst, noch bevor sie vollständig geöffnet sind.

Die Wurzeln trocknet man langsam bei mäßiger Hitze von 30-35 Grad im Ofen. Es darf diesen Wert auf keinen Fall übersteigen.

Das Abkochen der Wurzel mit Zucker, arabischem Gummi und Eiweiß soll die bekannte Althae-Paste hervorbringen, welche eingenommen ebenfalls als schleimlösend gilt.

Damals gab man den Kindern die Wurzeln des Eibisch zum Kauen, wenn sie zahnten. Als die ältesten Hustenbonbons gelten die getrockneten Wurzelstücke.


Tee vom Eibisch

15 Gramm getrocknete Eibischblüten

1 Liter kaltes Wasser

Die Blüten mit dem Wasser aufgießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Im Anschluss langsam und in kleinen Schlucken getrunken hilft er gegen Husten und Heiserkeit.

Im Englischen wird der Eibisch marsh mallow ((Sumpfmalve) genannt. Daran angelehnt ist die bekannte Süßspeise Marshmallows. Ursprünglich machte man sie aus den Stängeln, Blättern und Wurzeln des Eibisch.

Die Blüten sowie die jungen Blätter kann man roh essen, z.B. in Salaten oder als schöne Dekoration desgleichen. Oder man würzt mit den Blättern die Suppe und den Eintopf.

Die Wurzeln kann man außerdem kochen und anschließend braten, dabei nur leicht würzen. So kann man sie als Gemüse zu Kartoffeln essen.

 

Volksglaube

Eine Räucherung mit Eibisch soll Haus und Hof klären und säubern.

 

Lateinischer Name: Althaea officinalis
Andere Namen: Samtapfel, Weiße Malve, Schleimwurzel, Ibisch, Heilwurz, Sammtpappel, Sumpfmalve
Blüte: Juni – September
Sammelzeit & -gut: Blätter vor der Blüte im Juni/Wurzel im Frühjahr oder Herbst
Ursprünglicher Standort: Wiesen, unbebaute wilde Feuchtgebiete
Verwendung: Tee, Absud, Umschläge, Paste/Sirup
Giftig? Nein
Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Pektin, ätherisches Öl, fette Öle, Gerbstoffe, Sterine
Wirkung: Reizmindernd, abwehrsteigernd, wundheilend, schmerzstillend, beruhigend, kühlend