Der Beinwell

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Symphytum officinale

Beinwell, Wallwurz, Komfrei, Bienenkraut, Wundallheil, Milchwurz, Schadheilwurz, Beinwurz, Arznei-Beinwell

 


blüte eines beinwell kurz vor der entfaltung

Noch weitgehend geschlossene Beinwellblüte

Allgemein

Der Beinwell erwacht im März und April aus seinem Winterschlaf, dabei wächst er rasch bis zu 60cm hoch und beinahe ebenso buschig breit. Seine Blätter sind groß, ausladend und können eine Breite von 20cm sowie eine Länge von 30 – 60cm erreichen. Dabei sind diese borstig behaart, ebenso wie der Stängel. Beim verwandten Sumpf-Beinwell allerdings sind sie kahl.

Die Blüten des Gemeinen Beinwell sind lila.

Sie erscheinen zwischen den Blättern als nach innen geneigte Röllchen. Nachdem entfalten sie sich recht schnell zu nickenden Blüten.
Aus diesen entwickeln sich selten Klausenfrüchte, welche in vier Teilklausen zerfallen und die Samen des Beinwell bilden.

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An den Nektar

kommen im Grunde nur langrüsslige Insektenarten heran, zum Beispiel die Hummeln. Obwohl jene mit kürzeren Rüsseln kaum im Nachteil sind. Sie stechen einfach seitlich am Grund der Blüten ein, um an den Nektar zu kommen.

Die starken Wurzeln des Beinwell werden bis zu 50cm lang und sind von rotbrauner Farbe.

Die Wallwurz findet man nahezu überall mal mehr, mal weniger.
Er mag es sonnig bis halbschattig und zieht einen feuchten Boden vor. Auf feuchten Wiesen, Wegrändern und in Ufernähe, in Auenwäldern und morastigen Gegenden findet man ihn bestimmt.

 

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eine große beinwell pflanze mit vielen blättern

Gesund Beinwell-Pflanze

Wirkung

Schon immer galt der Beinwell als wundheilend. Dabei soll er der Bildung neuen Gewebes gute Unterstützung leisten. Daher auch die Verwendung bei Knochenbrüchen.
Heute wird er hauptsächlich äußerlich bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und Muskel- und Gelenkproblemen eingesetzt. Sehr oft verwendet im Sportgewerbe.

Innerlich findet er aus gesundheitlichen Gründen kaum noch Anwendung, denn die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloiden gelten als leberschädigend und krebserregend, wenn man den Beinwell zu oft und zu lange einsetzt. Zwar testete man es an Versuchstieren in tausendfacher therapeutischer Menge, trotzdem sollte man Vorsicht walten lassen.
Die Symphytum × uplandicum Nyman var. Harras ist eine Hybride und soll weitgehend frei von Pyrrolizidinalkaloiden sein und wird daher vermehrt in der Medizin eingesetzt. Dafür wird sie extra kultiviert und vermehrt gezüchtet.

Der Beinwell gilt als Eiweißreich. Pro 100g Blätter ergeben sich ca. 3,5g Eiweiß.

 

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rosa blüten eines knotenbeinwells mit schmalen blättern

Schmalblättriger Knotenbeinwell

Verwendung

Der Echte Beinwell eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften und Inhaltsstoffe gut zum Mulchen und um aus ihm Pflanzenjauche herzustellen.

In der Küche können die Beinwellblätter als Salatbeigabe dienen, ähnlich dem Borretsch mit dem er verwandt ist.
Als Gemüse in Butter angedünstet schmeckt er zu Pellkartoffeln oder als Pesto zu Nudeln.
Zerhackt machen sich die Blätter auch gut in herzhaften Pfannkuchen und Omelettes.

Neben den Blättern des Beinwell lassen sich auch die Wurzeln verarbeiten.

Im Allgemeinen sollen diese einen geruchlosen, süßlichen, schleimigen Saft enthalten, der gut gegen Husten sein soll.
Dazu hat man die Wurzeln zerkleinert in Wein gekocht und als Hustensaft genommen. Schleimlösend, kräftigend und reizlindernd.
In Wasser gekocht hilft der daraus entstehende Sud seit jeher gegen Durchfall und beruhigt die Schleimhäute.
Die Wurzeln des weißblühenden Knoten-Beinwell kann man beispielsweise aber auch trocknen und zu Pulver mahlen. Dieses nutzte man früher als Kaffeeersatz.

 

Tee vom Gemeinen Beinwell

sollte man vermeiden oder nur in äußerst geringen Mengen zu sich nehmen. Jener vom Hybriden Symphytum × uplandicum Nyman var. Harras ist eher zu empfehlen.

Für körperlich schwer arbeitende Menschen eignet sich eine Salbe oder die Auflage aus den Wurzeln zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen. Zerrungen und Quetschungen können insofern mit dieser großflächig bedeckt werden. Die Wurzeln werden dazu nach dem Kochen zu Brei zermalmt und auf die betroffenen Stellen gegeben. Es kühlt, erweicht und lindert den Schmerz.

Ich rate jedem eine Erkrankung mit dem Arzt zu besprechen und nicht direkt zur Selbstmedikation zu greifen. Die Tipps und Rezepte dienen nur der Information und sollen keinen Arzt ersetzen.

 

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Das Wichtigste zusammengefasst:

Lateinischer Name: Symphytum officinale
Andere Namen: Wallwurz, Komfrei, Bienenkraut, Wundallheil, Milchwurz, Schadheilwurz, Beinwurz, Arznei-Beinwell
Blüte: Mai – September
Sammelzeit & -gut: Blätter April – Juli / Wurzeln September bis zum Frühjahr
Ursprünglicher Standort: Ufer, feuchte Wiesen, Auenwälder, Wegränder
Verwendung: Tee, Umschlag, Auflage, Gemüse, Dünger
Giftig? Nein
Inhaltsstoffe: Allantoin, Flavonoide, Schleim- und Gerbstoffe, Asparagin, Kieselsäure, Alkaloide, ätherisches Öl, Harz, Pyrrolizidinalkaloide
Wirkung: schmerzstillend, wundheilend, gewebeerneuernd, kühlend, beruhigend, zusammenziehend

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Öl und Salbe vom Beinwell

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