Das Benediktenkraut

Cnicus benedictus
Heildistel, Bitterdistel, Spinnendistel, Benediktenkarde, Kardobenedikte
Allgemein
Das Benediktenkraut ist ein einjähriges, krautiges Distelgewächs mit behaarten, bis zu 30cm langen Blättern. Diese sind unterseitig weiß geädert. Es hat seinen Namen von den Benediktiner Mönchen, welche es auf Anraten des Mönches Benedikt von Nursia in den Gärten ihrer Klöster kultivierten.
Es wird bis zu 40cm groß. Der Stängel ist vierkantig und borstig behaart.
Es blüht von Juni bis September in sattem Gelb. Die kleinen Blüten sind von Hüllblättern und violetten abstehenden Stacheln umgeben. Diese sind zusätzlich mit Dornen versehen.
In Kleinasien und im Mittelmeergebiet ist es verbreitet, wo es auf steinigen, trockenen Böden und an Ackerrändern gedeiht.
Wirkung
Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Speichelproduktion an und fördern somit den Hunger und die Verdauung. Daher hilft das Benediktenkraut auch gegen Magenbeschwerden, Völlegefühl nach fettigem Essen und lindert Blähungen. Eine bemerkbare Wirkung tritt meistens erst nach mehreren Wochen ein.
Im Übrigen gilt es als harntreibend und fiebersenkend, gegen Gallensteine und zur Stärkung der Leber.
Im Mittelalter nutzte man das Öl des Benediktenkrauts bei eitrigen Geschwüren der Haut. Es soll laut Weiss außerdem das Wachstum von Staphylokokken hemmen.
Vorsicht ist geboten für jene, die allergisch auf Korbblütler reagieren, zu denen das Benediktenkraut gehört. Es enthält einige allergieauslösende Inhaltsstoffe.
Verwendung
Von dem Benediktenkraut wird alles verwendet, nur nicht die Wurzeln.
Von Juni bis einschließlich Juli sammelt man das Kraut, trocknet es langsam im Schatten und bewahrt es zerkleinert am besten in gut verschließbaren Gefäßen auf.
In den Blättern und Blüten stecken die heilenden Stoffe. Darunter eine Menge Kalium, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Magnesium und Bitterstoffe. Es schmeckt dementsprechend herb und bitter. Diese Bitterstoffe sind für die Speichel- und Magensaftproduktion zuständig.
Die Blüten hingegen riechen unangenehm und schmecken neben bitter auch entfernt salzig.
Zerstößt man das Kraut dieser Pflanze, kann man sie auf schmerzende Stiche und Verbrennungen legen. Die Schmerzen nehmen dadurch ab.
Tee vom Benediktenkraut
1 Teelöffel getrocknetes Kraut (bestehend aus Blättern und Blüten)
Mit 250 Milliliter heißem, nicht kochendem, Wasser aufbrühen.
Ca. 2 Minuten ziehen lassen.
Im Anschluss lauwarm abkühlen lassen und etwa eine halbe Stunde vor dem Essen langsam trinken. Der Tee sollte dabei ungesüßt bleiben.
Volksglaube
In einer Klosterhandschrift aus dem 17. Jahrhundert wurde das Benediktenkraut zusammen mit Raute zu einem Schutzzauber verwendet.
Beim Pflücken beider Kräuter sagte man einen Spruch auf:
Ich brich euch edle Kreuter schon
durch des himelischen vatters Kron
und durch den heiligen Geist
daß du behälst dein Krafft und
Tugent mit gantzem fleiß
daß du mir seyest ein Sicherheyt
vor dem Teiffel und allen Zauberleuthen.
Dann wurden beide Kräuter mit Wachskerzen und Salz zusammengebunden und dreimal geweiht.
Anschließend wurden die Bündel feierlich unter der Türschwelle vergraben, wo sie nun jegliche Zauberei vom Hause fernhielten.
Lateinischer Name: | Cnicus benedictus |
Andere Namen: | Heildistel, Bitterdistel, Spinnendistel, Benediktenkarde, Kardobenedikte |
Blüte: | Juni – September |
Sammelzeit & -gut: | Juni/Juli das Kraut samt Sprossspitzen und Blüten |
Ursprünglicher Standort: | Hänge, Wegesränder, Ödland, Gärten |
Verwendung: | Tee, Tinktur, Umschlag, Wickel, Auflage, Öl |
Giftig? | nein |
Inhaltsstoffe: | ätherisches Öl, Harz, Mineralien |
Wirkung: | fiebersenkend, verdauungsfördernd, appetitanregend, leberstärkend, gallewirksam, harntreibend, entgiftend, blutreinigend, schweißtreibend |
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